Seilsicherung an der Kletterwand

Kletterwände mit freien Fallhöhen über 2,00 m Tritthöhe werden als Toprope- oder Vorstiegswände bezeichnet. Der Kletterer wird hierbei anhand unterschiedlicher Sicherungstechniken mit einem Seil gegen einen möglichen Sturz gesichert.

Generell kommt den Sicherungspunkten eine hohe Bedeutung zu, denn diese müssen hohe Belastungen aushalten und haben für die Sicherheit der Kletterer oberste Priorität. Alle Sicherungspunkte müssen für eine Belastung von 10 kN (1 Tonne) ausgelegt werden, die Unterkonstruktion muss entsprechend dimensioniert werden. Voraussetzung hier ist die Norm für künstliche Kletteranlagen DIN EN 12572.

Unterschieden wird zwischen 2 unterschiedlichen Arten der Sicherung:


Top-Rope-Klettern

Der Kletterer wird im Falle eines Sturzes durch ein Seil gehalten, das durch einen Sicherungspunkt geführt wird, der sich an der höchsten Stelle der Wand befindet. Das Seil wird von seinem Partner gehalten (dem Sicherer), der am Boden bleibt. Üblicherweise bleibt beim TopRope-Klettern das Seil nach Beendigung des Klettergangs an seinem Platz hängen. Neben dem klassischen Abseilachter kommen HMS Karabiner, Tubes, halbautomatische Sicherungsgeräte wie das GriGri, vollautomatische Sicherungsgeräte wie das S-C-S oder die TopStop Seilbremse für die Sicherung zum Einsatz. Letztere heben sich von den übrigen Sicherungsgeräten ab. Daher werden Sie kurz näher vorgestellt:

TopStop Seilbremse

Die TopStop Seilbremse sorgt für mehr Sicherheit des Kletternden, indem durch die Vereinfachung des Sicherns mögliche Fehlerquellen - wie unkorrekte Anwendung der Sicherungstechnik - minimiert werden.

Bei der TopStop ist kein besonderes Sicherungsgerät mehr nötig und spezielle Sichertechniken entfallen. Das Seil wird mehrfach über Rollen geführt, so dass der Kraftaufwand des Sicherenden sich auf fast 1/10 des Gewichts des Kletternden reduziert. Die Gewichtsdifferenz zwischen den Kletterpartnern spielt also keine große Rolle mehr. Das ideale Sicherungsgerät für Schulen oder Gruppenveranstaltungen in kommerziellen Kletterhallen. mehr zu TopStop

Vorstiegsklettern

Der Kletterer wird im Falle eines Sturzes durch ein Seil gehalten, das an sogenannten Zwischensicherungspunkten (Sicherungspunkten/Haken) befestigt wird, die entsprechend in der Wand angebracht wurden: Sämtliche Sicherungspunkte einer Kletterwand sind für höchste Belastung einzurichten. Hiermit verbunden ist meist eine besondere Befestigung bzw. Unterkonstruktion, welche mittels statischer Berechnungen nachgewiesen werden muss! Beim Vorstiegsklettern führt der Kletterer sein Seil selbst mit. Hängen in der zu kletternden Tour noch keine Karabiner bzw. Expressschlingen, muss der Kletterer diese Zwischensicherungen selbst anbringen. Der Sichernde muss genau wie beim Top-Rope über das für ihn richtige Sicherungsgerät entscheiden. Der Vorstieg bringt mit sich, dass beim Sichern einerseits schnell Seil ausgegeben werden soll, andererseits Stürze abgefangen werden müssen. Dies fordert einen entsprechenden Kompromiss bei der Bremswirkung - möglichst wenig Bremswirkung beim Ausgeben, möglichst viel im Fall einen Sturzes. Im Vorstieg haben sich hier HMS, Tubes oder das Eddy bewährt.

Kletterwände können für die eine oder andere Sicherungsart eingerichtet werden. So müssen in einer Vorstiegswand zus. Sicherungspunkte angebracht werden, welche auch die hohen Anforderungen der Norm erfüllen müssen. Maßgebend für die Wahl der Sicherungsmethode ist die jeweilige Zielgruppe und natürlich die Wünsche des Nutzers.