Therapeutisches Klettern

Das therapeutische Klettern ist eine der innovativsten und vielschichtigsten Therapieformen in Deutschland. Ergebnisse und Therapieerfolge bei Gelenkmobilisationen, gezielten Muskulaturaufbau, etc. sowie spezielle Therapien für Kinder & Erwachsene im Bereich der Physiotherapie, Ergotherapie und Motopädie sind die modernen und effektiven Behandlungsmethoden heutzutage.

Bei Beschwerdebildern wie beispielsweise Wirbelsäulenverkrümmungen und Bandscheibenproblematiken, aber auch bei Patienten mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken oder bei postoperativen Behandlung stellen die Übungen an der Kletterwand eine hilfreiche Therapieform dar. Darüber hinaus lassen sich schmerzhafte und bewegungseingeschränkte Schultergelenke, unterschiedlichste Haltungsschäden besonders im Jugendalter, gut behandeln.

Auch Defizite in der Schule, wie zum Beispiel Lese-Rechtschreibprobleme, können durch das kontinuierliche (über-) kreuzen in der Kletterbewegung mit großem Erfolg behandelt werden. Dies lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass über das Kreuzen der Körpermitte die zwei Gehirnhälften besser organisiert (verschaltet) werden, wodurch sich wiederum eine deutlich verbesserte Leistungsfähigkeit des Gehirns erreichen lässt.

Das in der heutigen Zeit immer häufiger auftretende ADHS-Syndrom bei Kindern und Jugendlichen mit Konzentrationsschwäche und ständiger Unruhe lässt sich durch die Klettertherapie ebenfalls sehr gut in den Griff bekommen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass durch das therapeutische Klettern die Möglichkeiten und der Handlungsspielraum in der aktiven Physiotherapie deutlich bereichert wurden.

Die Behandlung ist sehr umfangreich und wird absolut individuell gestaltet. Das risikolose Klettern knapp über dem Boden bzw. Ganzkörpergymnastik auf der Kletterwand ist laut Ärzten längst als Form der Therapie anerkannt. Speziell bei Problemen mit dem Rücken oder dem Gelenks- und Muskelkorsett empfiehlt sich diese sehr sanfte Art des Kletterns, die auch ohne den Adrenalin-Kick auskommt. Wenn Herz und Kreislauf in Ordnung sind, ist die Gefahr gleich Null. Klettern ist auf diese Weise bis ins hohe Alter möglich. Es ist Ganzkörpergymnastik, wobei Motorik, Koordination, Kreativität und Selbstvertrauen gestärkt werden. Quelle: www.medicos-sport.de

Für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Diplomsportlehrer bietet der Sportkletterverband ein Seminar an, damit die Teilnehmer kompetent Übungen mit den Patienten/Kunden an der Boulderwand umsetzten können. Inhalte des Seminars sind u.a. die Erstellung von Therapie- /Trainingsplänen, Grundlagen Klettertechnik, Bewegungen sehen und analysieren. Das Seminar wird von Jascha Berchem geleitet. Herr Berchem ist Physiotherapeut und verfügt über 20 Jahre Klettererfahrung. Er ist Berater für On Top Klettern und hat maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der speziellen Klettergriffe und Boulderwände für den therapeutischen Bereich von On Top Klettern.

Weiter Infos unter www.sportkletterverband.de

Für unterschiedliche Anwendungsfälle bietet Ihnen On Top Klettern individuelle Lösungen an. So umfasst das Produktsortiment einfache freistehende Lösungen, manuell in der Neigung positiv oder negativ verstellbare Wände oder vollelektronisch einstellbare Wände. Warum Neigungsverstellung? Eine Neigungsverstellung ermöglicht eine gezielte Veränderung des Schwierigkeits-grades der jeweiligen Übungen für die Patienten und somit eine individuelle Therapie entsprechend den persönlichen Fähigkeiten.

Einsatzgebiete des therapeutischen Kletterns sind z.B.:

  • Skoliosepatienten (individuelle Einrichtung der Grifffolgen)
  • Beinachsentraining (z.B. bei Knie- und Sprunggelenksverletzungen)
  • Kraftausdauertraining für Knie- und Hüftstreckmuskulatur (z.B. nach Kniegelenks- und Hüftoperationen)
  • Kraftausdauertraining der Arm- und Schultermuskulatur 
  • Verbesserung der Mobilität von Schulter-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenken
  • Idealer Einsatz in der MTT
  • Allgemeine Präventionsgymnastik
  • Allgemein sehr gut geeignet für Wirbelsäulengymnastik bei Kindern und Erwachsenen 
  • Erarbeitung der Rumpfkontrolle

Das Wirkungsprinzip und die Grundgedanken sind:

  • https://www.ontopklettern.de/Hoher Motivationscharakter
  • Arbeiten in geschlossenen Muskelfunktionsketten
  • Abrufen dreidimensionaler Bewegungsmuster (PNF-ähnliche Muster)
  • Arbeiten entsprechend der Stadien der motorischen Kontrolle (Mobilität, Stabilität, kontrollierte Mobilität und Geschicklichkeit)
  • Nutzen von Irradiation und Reinforcement
  • Kombination dynamischer Muskelarbeit ist nötig (dynamisch-konzentrisch, dynamisch-exzentrisch) da für das Klettern abwechselnd statische und dynamische Muskelarbeit notwendig sind
  • Propriozeptives Training nach Verletzung und Übung für die obere und untere Extremität (Blindklettern)
  • Visuelle Kontrolle und Stimulus können je nach Anforderung durch die bunten Griffe eingesetzt werden
  • Ständige Körperschwerpunktkontrolle und Stabilisierung
  • Erlernen von ökonomischen Bewegungen
  • Aufgabenorientiertes Training sichert funktionelles Training
  • Der Widerstand für die arbeitende Muskulatur wird durch die Schwerkraft und durch das Eigengewicht des Patienten gegeben
  • Faziliation der dreidimensionalen Bewegungsmuster durch den Therapeuten und Einsatz des PNF-Konzeptes
  • Patient gewinnt Selbstvertrauen in seine körperlichen Fähigkeiten, da sowohl in Standhöhe als auch darüber hinaus gearbeitet werden kann
  • Gute Dosierung des Schwierigkeitsgrades (durch eine variable Griffmontage und Höhe)